Rückblick Kinder-Tierschutzkonferenz 2024/2025
Steirische Schulklassen als Vorbilder beim Tierschutz
Am 18. Juni 2025 ging in der Pädagogischen Hochschule in Graz die sechste Kinder-Tierschutzkonferenz in der Steiermark über die Bühne. Sechs Schulklassen waren eingeladen, ihre Wünsche und Forderungen für die Zukunft des Tierschutzes öffentlich kundzutun und Fragen an Politikerinnen und Politiker sowie Fachleute zu stellen. Im Zentrum stehen dabei fundiertes Wissen, gelebte Partizipation und praxisnahe Erfahrungen – von Exkursionen in Tierheime und auf Bauernhöfe bis hin zur kreativen Projektarbeit im Klassenzimmer. Die Kinder-Tierschutzkonferenz wurde vom Verein „Tierschutz macht Schule“ fachlich und organisatorisch betreut.
Landesrat Hannes Amesbauer, der als Tierschutzreferent der Landesregierung die Veranstaltung mit großem Interesse verfolgte und vor Ort durch FPÖ-Tierschutzsprecher LAbg. Gerhard Hirschmann vertreten wurde, zeigte sich begeistert vom Engagement der Schülerinnen und Schüler: „Die Kinder-Tierschutzkonferenz zeigt, wie motiviert Kinder in der Steiermark für den Tierschutz eintreten. Mein herzliches Dankeschön geht an sie und an ihre Lehrkräfte, denen der Tierschutz ein großes Anliegen ist.“
In monatelanger Vorbereitungsarbeit entwickelten die Klassen beeindruckende Projekte:
- Die 2A-Klasse des BG/BORG Deutschlandsberg widmete sich dem Leben heimischer Wildtiere und setzte sich etwa mit dem Schutz von jungen Wildtieren und respektvollen Verhalten im Wald auseinander.
- Die 1A-Klasse der MS Graz Dr. Renner untersuchte den eigenen Schulgarten auf tierfreundliche Gestaltung und baute unter anderem Nisthilfen und eine Ausstiegshilfe für den Schulteich.
- Die 2B-Klasse der MS Vorau beschäftigte sich intensiv mit der Haltung von Nutztieren wie Rindern, Schweinen und Hühnern und besuchte einen Milchviehbetrieb, um Einblicke in die Praxis zu gewinnen. Sie entwickelten auch ein eigenes Lied.
- Die 3B-Klasse des Alten Gymnasiums Leoben erforschte tiergerechte Tierhaltung und konstruierte verschiedenste Stall-Modelle.
- Die 1A-Klasse der MS Graz Webling setzte sich mit der Darstellung von Heimtieren in der Werbung auseinander und informierte sich über Qualzuchten. Im Tierheim Grabenstraße wurde zusätzlich ein eigenes tiergerechtes Video produziert.
- Die 1A-Klasse der MS Rottenmann gestaltete eine Broschüre über verantwortungsvollen Tierkauf und informierte so die gesamte Schule über die Verantwortung, die mit der Anschaffung eines Tieres einhergeht.
Lea Mirwald, Geschäftsführerin des Vereins „Tierschutz macht Schule“, hob den Wert der Konferenz hervor: „Es ist beeindruckend, wie intensiv sich die Kinder mit den hochaktuellen Tierschutzthemen auseinandergesetzt und persönliche Handlungsoptionen für ihren Alltag erarbeitet haben.“
Karoline Schlögl, Tierschutzombudsfrau der Steiermark, unterstrich den Mehrwert der Veranstaltung für die Gesellschaft: „Die Erwachsenen von morgen lernen so nicht nur selbst etwas – sie geben im Rahmen der Kindertierschutzkonferenz ihr gesammeltes Wissen auch unmittelbar an andere weiter.“
Fachlich begleitet wurden die Klassen durch Claudia Tatzl und Nora Gsell, die nicht nur die inhaltliche Vorbereitung unterstützten, sondern auch die Verbindung von Theorie und Praxis durch Exkursionen ermöglichten – etwa in Tierheimen, auf landwirtschaftlichen Betrieben oder in Wildparks. Die Kinder erfuhren dabei hautnah, was Tiere brauchen, wie tiergerechte Haltung aussieht und warum Tierwohl keine Nebensache ist. Die Kinder-Tierschutzkonferenz macht deutlich: Tierschutz beginnt bei Bildung – und die nächste Generation ist bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Zur Veranstaltung wurde auch ein Tagungsband erstellt.