Steckbrief Hund

Hunde zu halten bereitet viel Freude! Es gilt jedoch einige wichtige Informationen zu beachten.

Abstammung

Hund UND Wolf stammen von einem kleinen, fleischfressenden Säugtier namens Miacis ab, das vor circa 50 Millionen Jahren auf der Erde lebte und den heutigen Schleichkatzen ähnlich sah.
 

Domestikation

Unter Domestikation versteht man die Umwandlung wild lebender Tierarten in Haustiere durch gezielte Züchtung durch den Menschen.

Mensch und Hund haben, im Vergleich zu allen (!) anderen Heimtieren, die längste Mensch-Tier-Beziehung. Die ersten gemeinsamen Funde mit Hund und Wolfsknochen sind über 15.000 Jahre alt. Manche Forscher sind aber der Meinung, dass Mensch und Hund einander bereits seit über 100.000 Jahren begleiten!

Die ältesten Zeichnungen, die Mensch und Hund auf der Jagd zeigen, sind über 8.000 Jahre alt und wurden in Algerien, im Tassili-Gebirge, gefunden.
 

Lebenserwartung

je nach Hunderasse zwischen 10 und 20 Jahren


Geschlechtsreife

zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat


Sozialisierungsphase

zwischen der 3. und 12. Lebenswoche

Die neun Wochen der Sozialisierungsphase sind entscheidend für das GESAMTE weitere Leben des Hundes. In dieser Zeit ist das Gehirn besonders aufnahmenfähig für neue Reize. Hunde bilden während dieser Sozialisierungsphase ein so genanntes "Referenzsystem" aus. Das heißt, alle Reize werden im Gehirn gespeichert und im zukünftigen Hundeleben mit neuen Reizen verglichen. Hunde, die in dieser Zeit zu wenige Reize kennenlernen, fürchten sich vor neuen Reizen, Situationen usw. und wachsen zu verunsicherten, ängstlichen Tieren heran.

Daher: Während der Sozialisierungsphase muss der Hund mit möglichst vielen Reizen zu tun haben (andere Menschen, Kinder, Artgenossen, fremde Situationen, andere Tiere, usw.) Nur dann kann aus dem Welpen ein selbstsicherer, ausgeglichener Hund werden!


Ah – Futter!

Für ein hundegerechtes Futter ist es wichtig die Tierärztin bzw. den Tierarzt des Vertrauens um Rat zu fragen. Diese bzw. dieser kennt den Hund am besten und kann beurteilen, welches Futter sich am besten eignet. Für die Zahngesundeheit gibt es zum Beispiel Kauknochen im Supermarkt. Aber bitte keine frischen Knochen, wie Rinds- oder Hühnerknochen. Diese können zu lebensbedrohenden Darmproblemen führen!


Haltung

Das brauchen Hunde: 

  • einen Schlafkorb an einem zugfreien und ruhigen Ort
  • eine Futter- und eine Wasserschüssel
  • viele, geeignete Spielsachen
  • viel Auslauf mit dem/der Besitzer/in, alleine im Garten ist es langweilig
  • Kontakt zu anderen Hunden
  • VIEL ZEIT MIT FRAUCHEN UND/ODER HERRCHEN!!


Hundeschule

In einer Hundeschule lernen sich Hund und Mensch besser kennen und werden auf neue furchteinflößende Situationen (Autos, Radfahrer, laute Geräusche, …) vorbereitet. Aber bitte NUR in Hundeschulen gehen, in denen mit Belohnung, ohne Strafen und ohne Brüllerei gearbeitet wird. In entspannter Atmosphäre lernen Hund und Mensch am besten!


Gassi-gehen, aber richtig!

Hunde wollen frei laufen. Sie möchten ihr Tempo selbst bestimmen und schnüffeln und laufen nach Herzenslust! Das ist in den vielen Hunde- und Auslaufzonen in Österreich auch gut möglich. Schau mal hier rein: Hundezonen in Wien

Seinen Hund neben dem Rad herlaufen zu lassen ist nicht tierfreundlich und verboten! Es kann leicht zu Unfällen kommen und Hunde können auch nicht so schnell und langsam laufen, wie sie möchten. 


Was braucht der Hund zum „anziehen“?

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  • passendes Brustgeschirr, das sich nicht zusammenzieht
  • Leine
  • passender Maulkorb

Hunde brauchen KEINE Kostüme, Hüte oder sonstigen Schnickschnack. Sie haben ein Fell und sind daher bestens gegen Wind und Wetter geschützt. Nur sehr kleine Hunde, deren Bauch so nahe am Boden ist und die deswegen schnell auskühlen können und Nackthunde (siehe auch im "Tierprofi - Heimtiere" das Kapitel „Qualzucht“) brauchen bei kühlem Wetter Schutz.


Der Maulkorb

Zu enge Maulkörbe machen das Schnüffeln und Hecheln ganz schön schwierig! Aber genau das müssen Hunde tun, wenn ihnen heiß ist. Sie können sich nämlich nur über das Hecheln abkühlen. Nylonmaulkörbe, bei denen die Hunde das Maul nur wenig öffnen können, sind sogar gefährlich! Hunde können dann bei der Hitze ihre Körpertemperatur nicht mehr regulieren und einen Kreislaufkollaps bekommen! Maulkorbpflicht besteht auf öffentlichen Plätzen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln (siehe auch das Tierschutzgesetz und das Hundehaltungsgesetz der Länder!).

Wenn ein Maulkorb, dann aber richtig! Richtig verschnallt kann er nicht von der Nase gezogen werden. der Korb darf am Nasenspiegel, rund um die Schnauze und an den Knochenvorsprüngen seitlich und unterhalb der Augen nur locker anliegen. Hunde müssen ihre Schnauze so weit öffnen können, damit Hecheln und Trinken noch möglich ist. Damit der Maulkorb auch wirklich gut passt, muss der Hund zum Anprobieren mit dabei sein!
 

Was ist eine Hundesteuer?

Die Haltung von Hunden ist in Österreich steuerpflichtig. Die Hundesteuer wird von der Gemeinde in unterschiedlicher Höhe erhoben und durch eine Steuerplakette nachgewiesen.


Chip

Hunde müssen per Tierschutzgesetz einen Chip tragen, den eine Tierärtzin bzw. ein Tierarzt einsetzt. Dabei werden die Hunde in einer Datenbank registriert, damit sie bei Verlust wieder gefunden werden können.
 

Weitere Informationen

  • www.tiere.wien.at
  • www.wien.gv.at/kontakte/tow
  • www.vier-pfoten.at
  • www.mischlingshund.at
  • www.tierärztekammer.at
  • www.oehu.at
  • www.oekv.at
  • www.oegv.at
  • www.hunde-forum.at
     
  • Räber, H. (2001): Enzyklopädie der Rassehunde. 2 Bände. Kosmos Verlag.
  • Wegner, W. (1995): Kleine Kynologie. Terra-Verlag.
  • Whitehead, S. (2002): Das Hundebuch für Kids. Kosmos Verlag.
  • Rugaas, T. (2001): Calming Signals – Die Beschwichtigungssignale der Hunde, Animal Learn Verlag.
  • Benecke, N. (1994): Der Mensch und seine Haustiere. Theiss Verlag.
  • Donaldson, J. (2000): Hunde sind anders. Kosmos Verlag.
  • Nagel, M. und von Reinhardt, C. (2003): Stress bei Hunden. Animal Learn Verlag.
  • O´Heare, J. (2004): Trennungsangst beim Hund. Animal Learn Verlag.
  • Rugaas, T. (2004): Hilfe, mein Hund zieht! Animal Learn Verlag.
  • Winkler, S. (2001): So lernt mein Hund. Kosmos Verlag.
  • Führmann, P. und Hoefs, N. (2002): Erziehungsspiele für Hunde. Kosmos Verlag.
  • Pryor, K. (2002): Clicker – Positives Lernen für Hunde. Kynos Verlag.