Steckbrief Schlingnatter

die „Glatte“

Lateinischer Name: Coronella austriaca


Aussehen

Rückenfärbung von grau, braun, olivgrün bis rötlichbraun oder lehmgelb. Die Bauchseite ist immer einfarbig. Der Rücken hat ein Fleckenmuster, das oft wie ein Zickzackband erscheint. Deshalb kann die Schlingnatter mit der Kreuzotter verwechselt werden. Leider führt diese Ähnlichkeit dazu, dass die ungiftige Schlingnatter von Menschen mit der Kreuzotter verwechselt und oft getötet wird.

Typische Merkmale der Schlingnatter: Ein dunkler, oft dreieckiger Fleck auf der Kopfoberseite. Vom Nasenloch weiter über das Auge geht ein dunkler Streifen.

Augen: Die Pupillen sind rund. Meist schwarz oder braun. Die Schuppen sind nicht gekielt, sondern glatt. Sie kann 60 bis 90 cm lang werden.
 

Lebenserwartung

Schlingnattern können bis zu 20 Jahre alt werden.


Lebensraum

Offenes, sonniges und versteckreiches Gelände wie lichte Wälder bzw. deren strukturreiche Ränder, felsiges Gelände, Magerrasen, Lesesteinhaufen, Legsteinmauern, sowie Bahndämme und Steinbrüche. Sie ist von allen Schlangen Österreichs diejenige, die sehr trockene und warme Orte bevorzugt.


Vorkommen in Österreich

In allen Bundesländern. Da die Schlingnatter ein sehr verstecktes Leben führt, wird sie selten von Menschen entdeckt. Sie ist eine ungiftige Natter.


Fortpflanzung

Paarung im Mai. Im Spätsommer kommen 3 bis 15 Jungtiere lebend zur Welt. Sie sind sofort selbstständig. Nach drei oder vier Jahren sind sie geschlechtsreif.


Nahrung

Eidechsen, Blindschleichen, Mäuse und junge Schlangen z.B. junge Äskulapnattern oder Ringelnattern. Der Name Schlingnatter kommt von ihrem Beutefangverhalten. Sie packt das Beutetier blitzschnell und umschlingt es mehrmals.
 

Winterquartier

Ab Oktober suchen Schlingnattern nach geschützten und frostfreien Stellen in Felsspalten, unter Wurzelstöcken und Steinen. Dort bleiben sie in Winterstarre bis es im März wieder wärmer wird und sie ihre Verstecke verlassen.


Sie ist ein Beutetier von …

… Igel, Ratte, Fuchs, Marder und verschiedenen Greifvogelarten.
 

Weitere Gefahren für die Schlingnatter

Verlust des Lebensraums z.B., wenn Steinmauern durch Betonmauern ausgetauscht werden, in denen sie sich nicht mehr verstecken kann. Da sich Schlingnattern z.B. im Frühjahr am Asphalt aufwärmen, werden viele von ihnen überfahren.

In Gärten kommt es vor, dass Katzen Schlingnattern töten.
 

Hilfe und Schutz

Ein Garten für die Schlingnatter: Sie braucht viele Verstecke und Sonnenplätze. Ideal sind Mauern aus Naturstein mit vielen Ritzen, die schon in der Früh von der Sonne erwärmt werden.

Wie alle europäischen Schlangenarten ist sie streng geschützt! Das bedeutet: Sie darf nicht gefangen oder getötet werden.
 

Tipp

Weitere Informationen und Fotos zu heimischen Schlangen und anderen Reptilien sowie Amphibien: www.herpetofauna.at
 

Herausgeber: Verein „Tierschutz macht Schule“, www.tierschutzmachtschule.at; Wissenstransfer, kreative Umsetzung und Texte: Mag.a Daniela Lipka; Redaktion: Mag.a Daniela Lipka, Lea Mirwald, MSc; Fachexpertise: Mag.a Silke Schweiger (Naturhistorisches Museum Wien); Der Herausgeber bedankt sich herzlich beim Beirat für die fachliche Durchsicht. Vielen herzlichen Dank auch an Christoph Riegler von Herpetofauna für die Bereitstellung der Fotos.

September 2021. Eine Haftung für Personen-, Tier-, Sach- und Vermögensschäden in Zusammenhang mit den Inhalten wird ausgeschlossen. © Verein „Tierschutz macht Schule“.