Steckbrief Strassentaube

Erfahre, warum echte TierfreundInnen keine Tauben füttern.


Lateinischer Name: Columba livia livia

Aussehen

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Die Gefiederfärbung und Gefiederzeichnung ist sehr unterschiedlich, abhängig von den Haustaubenrassen von denen sie abstammen. Kopf und Hals dunkelgrau, Brust mittelgrau zum Bauch hin heller, Halsgefieder mit grün-violettem metallischem Schiller, Flügelschild mit zwei schwarzen, nahezu parallel verlaufenden Binden, Schwungfedern dunkelgrau, Schwanzfedern blaugrau mit schwarzen Querbinden. Schnabel und Krallen sind dunkel und die Iris der Augen ist orangerot mit einem blaugrauen, schmalen Augenring.

Mitteleuropa Männchen wiegen ca. 350 g, Weibchen ca. 310 g, je nach Futter, das sie finden, manchmal auch weniger.


Lebensraum

Straßentauben stammen von den Felsentauben ab, die im Gebirge und an steilen Meeresküsten brüten. Städte sind aus Steinen erbaut und erinnern die Straßentauben an Gebirge. Deshalb fühlen sie sich dort wie zuhause. Straßentauben sind verwilderte Haustauben. Die Nähe von Menschen gibt ihnen Unterkunft (auf den Dächern) und Futter (meist die Abfälle der Stadt).


Lebenserwartung in der Stadt

durchschnittlich 2-3 Jahre, Maximalalter bis 14 Jahre


Geschlechtsreife

Täubinnen frühestens 4,5 Monate, Täuber 5,5 Monate


Fruchtbarkeit

Abnahme nach dem 5. Lebensjahr


Brut

ganzjährig, abhängig vom Nahrungsangebot, normalerweise 2 Eier, Bebrütung 17,5 Tage, Nestlingszeit bis zum Ausfliegen ca. 30 Tage, jährlicher Fortpflanzungserfolg bis 12 Junge pro Paar, normalerweise ca. 2 Junge pro Paar und Jahr.


Nahrung

Körnerfresser zum Beispiel Wildkräutersamen, aber auch Körner, die nach der Ernte am Feld liegenbleiben. In der Stadt fressen sie auch Nahrungsreste, die auf der Straße als Müll liegen.


Wichtigste Feinde

Mensch, Steinmarder, Wanderratte, Hausmaus, Rabenkrähe, Möwen, Wanderfalke, Habicht, Weibchen des Sperbers, größere Eulen


Problemfall „Tauben füttern in der Stadt“

Manche Menschen füttern Tauben, weil sie ihnen helfen wollen. Das ist nicht gut, weil sie sich dann stark vermehren. Tauben können das ganze Jahr über Eier legen (siehe Brut). Dadurch vermehren sie sich sehr schnell. Je mehr Tauben es gibt, desto größer wird die Konkurrenz um Brutplätze und Futter. So kommt es vor, dass Tauben sich gegenseitig schwer verletzen. Parasiten und damit Krankheiten befallen sie schneller, wenn viele Tauben auf engem Raum leben. Außerdem ist Brot kein geeignetes Futter für sie. Eine Taube produziert im Jahr bis zu 12 Kilogramm Kot an ihrem Schlafplätzen auf Dachböden oder Fassaden. Durch den Kot wird das Mauerwerk der Häuser geschädigt. Mit Hilfe von Stacheln (Spikes) oder Netzen werden Mauern vor Tauben geschützt. Wenn es schon sehr viele Tauben gibt, brüten sie sogar zwischen den Stacheln. Das sind keine schönen Plätze für junge Tauben.


Bitte sag es weiter

Wenn es weniger Tauben gibt, haben diese viel bessere Lebensbedingungen. Deshalb füttern echte TierfreundInnen keine Tauben!



Verfasser des Steckbriefs: Prof. Dr. Daniel Haag-Wackernagel, Departement Biomedizin, Anatomisches Institut der Universität Basel

Adaption: Mag.a Daniela Lipka, Verein „Tierschutz macht Schule“